Meisterwerke: Sind Musterböden heute altmodisch?
Die Meisterwerke von Parkett Kessel aus Zella-Mehlis liegen teilweise in mehreren Landkreisen in Thüringen verstreut, doch müssen beide Meister sagen, die Nachfrage generell nach Musterböden ist enorm gesunken. Doch warum ist das so? Ist die moderne Zeit schuld daran?
1966 legte Achim Kessel erfolgreich seine Meisterprüfung im Parkettleger Handwerk ab. Im Jahre 1994 machte ihm das der Schwiegersohn Dirk Würtenberger nach, der inzwischen auch seinen Meisterbrief versilbert bekam. Wenn heute einer der Meister zu einer Bauberatung gerufen wird, zählt der Einfachheitshalber mehr oder weniger die gerade Verlegung, also Stab an Stab oder Diele.
Meister wissen wie es geht, genau denn Sie haben es von der Pike auf gelernt, wie man verschiedene Holzarten zusammen im Musterverlauf verlegt oder haben auch gelernt verschiedene Muster wie einen Flechtboden, Schachbrett, Fischgrat, der doppelte Fischgrät oder altdeutschen Verband zu verlegen.
Was z.B. auch in früheren Villen durchaus gang und gäbe war, ein sog. Außenfries in einer zweiten Holzart. Achim erinnert sich heute noch gerne, damals wo Material quasi nur auf Zuteilung zu bekommen war und bestimmte Holzarten sehr rar waren, da hat er oft aus dem Lager noch Rester von Exoten geholt und evtl. mittig ein Muster aus der Not heraus verlegt, ob als Würfel nur oder als eine kleine Einlage. Die Not machte ihn eben erfinderisch, sagt er heute noch sehr oft.
Parkettleger Meister Achim Kessel begann damals nach dem Start seiner Selbständigkeit bei sich zuhause in Zella-Mehlis sowie Umgebung mit dem Verlegen von Parkett Böden mit speziellen Mustern, die heute noch teilweise existieren und verlegt liegen. Warum? Weil Parkett Echtholz (Vollholz) und nahezu unkaputtbar ist. Sollte doch mal etwas sein, kommen die Meister und reparieren in der Fläche.
Parkett ist seit vielen Zeiten bekannt, gerade aus Burgen und Schlösser und die werden noch heute erhalten und auch restauriert. Dafür gibt es extra Parkett Restauratoren, die alte Zeichnungen nehmen und daraus Schablonen fertigen und das Parkett wieder rekonstruieren, um es originalgetreu nach Vorlagen wieder herzustellen.
In der Parkettverlegung und Restaurierung erkennt man schon eine echte Handwerkskunst im wahrsten Sinne des Wortes und das tolle daran: „Parkett hält eben ein Leben lang“ und das über Generationen.
Ein ganz tolles Objekt hat Achim Kessel seit 1984 in Bearbeitung, und zwar die schöne Wartburg in Eisenach. Im Jahre 2002 wurde hier noch einmal das Palais renoviert und dann erschien dazu im Parkett Magazin ein toller Artikel zu diesen wertvollen Arbeiten die gemeinsam mit der Firma BONA ausgeführt wurden.
Wenn Sie liebe Leser Burgen und Schlösser mögen und auch der Wartburg bereits einen Museumsbesuch abgestattet haben, sind Sie auch schon über diese Parkettböden gelaufen. Und hier in diesem Link, können Sie gerne mal etwas zu historischem Parkett auf der Burg in Eisenach nachlesen!
Ein schöner Schachbrettboden, ein edler französischer Fischgrätboden oder auch ein Flechtboden mit Adern sind schon etwas Außergewöhnliches. Sind Sie ein Mensch, der sich durchaus dafür interessiert, dann sollten Sie uns im Parkettstudio gerne mal einen Besuch abstatten, einige Muster können Sie Live anschauen andere in Prospekten oder auch Fachbüchern hier bei uns.
Wir von Parkett Kessel Zella-Mehlis finden heute noch, dass Musterböden im Parkettbereich keineswegs out oder altmodisch sind.
An dieser Stelle berichten wir auch gerne von einem Kundenprojekt wie folgt: 23 Quadratmeter in einem Kinderzimmer mit 3 Holzarten und Würfelverlegung ein 22 mm starker Parkettboden. Der Raum wurde leergeräumt, die Sockelleisten entfernt, die vier Wände und Decke neu in Weiß gestrichen, da nur Raufaser vorhanden war. Und dann stand der Parkettboden auf dem Prüfstand.
Die Familie kannte noch den stinkenden SH-Lack aus DDR-Zeiten und war anfangs nicht so recht überzeugt, was Sie am liebsten machen. Doch rausreißen und einen neuen Boden verlegen war auch nicht die erste Idee, weil einfach ein wenig Erinnerung aus Kindheit an diesem Boden dranhing.
Daher wurde der Parkettleger Meister nach seiner Meinung befragt und der stimmte in jedem Falle zu, den Musterboden abzuschleifen damit kommt erstmal der Original Holz Ton wieder zum Vorschein, der dicke honiggelbe SH-Lack verschwindet und dann wird neu die Gesamtfläche versiegelt.
Das Zimmer war nun einmal leer. 1968 wurde der Boden bestehend aus den Holzarten: Eiche mit Ahorn und Panga Panga Würfeln durch Achim Kessel verlegt. Der Parkett Boden wurde mit verschiedenen Schliffen von grob bis fein abgeschliffen, dann verkittet und danach wurde eine neue Versiegelung mit BONA Traffic HD Lack in halbmatter Optik aufgetragen.
Dazu ist nicht nur die Kraft in den Armen gefragt, sondern auch der Maschinenpark wie Lägler-Schleifmaschine und Randschleifer, ebenso auch Spezialkitt (Holzkitt Lösung) und dann eben der neue Parkettlack. Alleine die Schleifarbeiten in mehreren Gängen sind schon eine Arbeit für sich. Stellt sich dann beim Schleifen noch heraus, das einige Stellen zu reparieren sind kommen weitere Arbeitsgänge dazu. Zum Ende wurden dann noch neue Sockelleisten rundum an den Wänden mit Gehrungsschnitt angebracht.
Damit wird auch nach 50 Jahren und mehr vergangener Zeit dieser tolle Parkettmusterboden von 22 mm Stärke weiter genutzt und erhalten. Nach gut 12 Tagen konnte das Kinderzimmer wieder eingerichtet werden und die junge Dame, die darin schläft, fühlt sich auch heute noch in Ihrem Zimmer sehr wohl. Glauben Sie uns, Parkett ist und bleibt ein echter Juwel unter den Echtholzböden
Jeder Parkett Fachbetrieb in Ihrer Nähe wird seinen Kunden dazu raten, gerade Musterböden von Parkett in mehreren Holzarten die aufwendig verlegt worden sind, abzuschleifen und versiegeln oder ölen zu lassen. Lassen Sie es nicht zu, dass man Ihnen solche Handwerkskunst durch andere Gewerke herausreißt. Eine notwendige Reparatur kann in jedem Falle der Fachmann anbieten!
Parkett Kessel ist seit 1966 ihr Fachbetrieb in der Nähe rund um Suhl – wir arbeiten im Umkreis von 50 km auch Parkett Musterböden auf. Kontaktieren Sie uns am besten telefonisch oder per E-Mail direkt. Gewiss liegen heute sogar noch mit Teppich oder ähnlichem verdeckt schöne Musterböden aus Massivholz, woran keiner denkt.
Fazit: Musterböden sind nicht altmodisch, die Zeiten haben sich etwas verändert. Heute ist alles in geradliniger Form, daher dominiert die schlichte einfache Verlegeweise. Wenn Sie in Ihrer Villa jedoch noch alte Musterböden aufdecken, sollten Sie diese vom Fachmann aufarbeiten lassen. Holz ist nachhaltig, Parkett leistet seinen Beitrag für unsere Umwelt, daher sollte dieser nicht weichen für moderne Kunststoffböden im 20. Jahrhundert.