Kessel erstes DDR-Großobjekt des Altmeisters Achim Kessel waren tatsächlich Klassenräume der Berufsschule in Hildburghausen, hier musste Eiche Stabparkett 22 mm stark verlegt werden.
Als wahre Rarität fanden wir jetzt in einem Album dieses ganz besondere Foto. Im ereignisreichen und nicht ganz unbedeutenden Jahr 1966 legte Senior Achim Kessel erfolgreich seine Meisterprüfung im Parkettleger Handwerk ab und damit wurde er befähigt sein eigenes Geschäft auf die Beine zu stellen, wo er einige Hürden zu nehmen hatte.
Als wir Achim Kessel nun zu diesem Foto befragten, sagte er uns folgendes: „Ja daran erinnere ich mich noch gut, es war im Sommer 1967, tatsächlich mein erster größerer Auftrag“.
Kessel begann 1967 mit verschiedenen Projekten
Er weiß noch genau, es war von der Firma VEB Norm- und Drehteile Hildburghausen, ein Teilbereich der Berufsschule mit vier Klassenräumen sowie ein kleiner Seminarraum. Die Anzeige kam damals vom Kreisbaudirektor der einen Parkettleger suchte, um dort auf einer Gesamtfläche mit 380 Quadratmeter Stabparkett verlegen zu lassen. Anschließend wurden diese Räumlichkeiten mit dem damaligen SH-Lack, den es zu DDR-Zeiten gab, endversiegelt.
Dem Lack sagte man nach er stank wie die Pest und sah aus wie goldener Honig. Der Auftrag hatte auch seine Odyssee, denn der Auftrag war ja da, doch das Stabparkett und der SH-Lack musste bei. Den Lack gab es damals nur in 50 Liter Fässern. Um so viel Parkett zu bekommen, musste er sehr viele Anstrengungen unternehmen.
Und ja zur damaligen Zeit trug er da eine Gesichtsmaske, von dessen Typ noch immer Parkett Kessel ein paar Exemplare aufgehoben hat, eine hängt sogar vorne im Schaufenster Links drin. Hier ist ein Museumsteil mit alten Sachen von Früher entstanden. Können Sie gerne mal anschauen, wenn Sie uns besuchen.
Zur damaligen Anfangszeit hatte Achim Kessel bereits seine Grundausrüstung als Jungunternehmer zusammengetragen, auch wenn man zur damaligen Zeit noch mit sehr bescheidenen Arbeitsmitteln Parkettflächen verlegte, ohne jegliches High-Tech wie das heute so üblich ist. Das kam alles später erst hinzu, ebenso wie Mitarbeiter, die sich Achim Kessel dann mit der Zeit suchte und fand.
Typisch laut Foto waren die dunklen Holzelemente an Wänden, ebenso wie teils Decken und große Fensterfronten, die teilweise undicht waren. Dies führte meist zu nachträglichen Reparaturen wegen Wasserschäden. Auch gab es meist komische Formaldehyd Gerüche in solchen Objekten, was damals nichts Besonderes war.
Was war damals in den sechziger Jahren?
In seiner gesamten Laufbahn im Parkettleger Handwerk war Achim Kessel ca. 106.000 Stunden auf den Knien und verlegte im Bezirk Suhl, später dann im Bezirk Gotha professionell Parkettfußböden aller Arten, sprich das was zu DDR-Zeit verfügbar war, was bei weitem nur wenig war. Mosaik- und Stabparkett in wenigen Holzarten und Ausführungen. Zu starken Zeiten hatte er bis zu 11 Beschäftigte, mit denen er auch Großprojekte in der Deutschen Demokratischen Republik ausführen konnte.
Beispielsweise kann hier der Palast der Republik in Berlin oder das Schloss Reinhardsbrunn im Landkreis Gotha genannt werden. Achim Kessel war auch über 10 Jahre mit seinem Sitz in 99885 Ohrdruf ansässig, weil man ihm damals im Bezirk Suhl den Gewerbeschein versagte. Erst zur Wendezeit 1989/90 entschloss sich die Familie wieder in den Heimatort Zella-Mehlis zurückzukehren, was dann auch in die Tat umgesetzt wurde. Man kaufte von der Grundtreu 1990 einen Teil vom elterlichen Grundstück zurück.
Kurze Anmerkung von Kessel: Heute muss man leider feststellen, das berühmte Bauwerke aus der Zeit der deutschen demokratischen Republik das Opfer der Abrissbirne geworden und nicht mehr existent sind. Eins muss gesagt werden, Höhen und Tiefen gab es schon immer und das sind Hürden im langen Arbeitsleben, die genommen werden müssen.