Der schlimmste Fehler im Innenausbau – vermeiden Sie ihn!

Der schlimmste Fehler im Innenausbau - vermeiden Sie ihn

Der schlimmste Fehler im Innenausbau ist schlichtweg der Faktor „Zeit“. Kein Planer oder Bauherr rechnet genügend Zeit ein, straffe gigantische Pläne, die oft sehr euphorisch umgesetzt werden sollen, führen letztendlich zum fatalen Zeitdruck nach hinten raus. Und wie das so ist, wenn schon in der Planung kein Puffer bereitsteht und nur ein Gewerk seine Zeit nicht einhalten kann z.B. wegen Lieferschwierigkeiten zieht sich der rote Faden hindurch und zum Schluss beißen die Hunde beim Bodenleger zu. Er soll dann alles, was vorweg schief ging, auf seine Schultern geladen bekommen. Planen Sie mehr Zeitpuffer ein!

+ Der schlimmste Fehler im Innenausbau heißt schlichtweg Zeit

Aus unserer langjährigen Erfahrung und insbesondere in den letzten Jahren durch die Wirtschaftskrise und anderes liegen die größten Schwierigkeiten am Zeitdruck. Ganz einfach der schlimmste Fehler im Innenausbau mit zunehmenden Schwierigkeiten durch Dritte entsteht mit dem massiven Zeitdruck gegeneinander.

Gerne möchten wir hierzu ein paar Beispiele anführen und näher erläutern:

  1. notwendige Absprachen zwischen Bauherrn, Architekt und Handwerker wurden zu allgemein gefasst
  2. der Bauablauf wird nicht oder nur unzureichend dokumentiert
  3. durch falsch gewählte Materialien „Nachbesserungen“ erforderlich sind
  4. die Bauabläufe zeitlich zu engmaschig kalkuliert sind
  5. unfertige Arbeiten den Bauablauf zusätzlich nochmal verzögern

Durch erheblichen Zeitdruck sämtlicher Gewerke und verschiedener Handwerker entstehen Fehler im Innenausbau. Deren Behebung verursachen nicht nur außerplanmäßige Kosten, sondern schädigen auch im Neu- oder Altbau nachhaltig andere Arbeiten verschiedener Gewerke. Wird z.B. eine Fußbodenheizung nicht entsprechend der DIN-Vorschrift und Norm entsprechend mit vorgeschriebener Dämmung und Höhenaufbau verlegt (z.B. 1 cm stärker), kann das zu großen Schäden des neuen Fußbodens führen.

So z.B. mögliche Wasserschäden infolge von defekten Fußbodenheizungen oder Rissen durch zu kurze Trocknungsperioden, wenn der Estrich nicht genügend ausgetrocknet worden ist oder gar nur das Funktionsheizen stattfand. Da die Feuchtigkeit sich ihren Weg sucht, schädigt sie häufig den Oberbelag insbesondere bei Echtholzböden. Auch Lehmwände nehmen genügend Feuchtigkeit, die noch vorhanden ist, wieder auf. Oft erleben wir, das kleine jedoch wichtige Details unberücksichtigt geblieben sind.

Möchten Sie mit Fußbodenheizung bauen, ist wichtig zu wissen, wie engmaschig im Vorfeld bereits Estrich-, Bodenleger- und Fliesenleger sich in Bezug auf Aufbau, Höhen, Verlegearten und Materialien sich abstimmen sollten, um hier gravierende Fehler am Ende vermeiden zu können! Der Fliesenleger verlegt meist früher, jedoch der Parkettleger hat beim Holzboden andere Vorgaben und muss hier auf Nummer Sicher gehen – damit Sie als Bauherr lange Freude haben.

Ein großes Problem stellen fehlende Absprachen und nicht erfolgte Dokumentationen dar. Es ist ja wie eine Gliederkette oder ein Wasserrad zu sehen, ein Glied greift ins andere über. Wenn schon vorne im 2. Schritt die zeitlichen Vorgaben hängen, müssen zwangsläufig nach hinten hinaus mehrere Zeitpuffer gern auch nachträglich zur Planung hineingenommen werden. Manches Ding braucht Weile zum Austrocknen etc., da helfen die besten Beschleuniger nichts, wenn es am Ende dann doch schiefläuft.

Es ist klar verständlich der Bauherr möchte Doppelkosten vermeiden, also wird die Mietwohnung bereits im Voraus oft viel zu früh gekündigt. Was wir oft als Grund auch hören, die Möbel sind bestellt und in der Woche x soll die Auslieferung erfolgen, schaut man aber zum Innenausbau hakt es mächtig gewaltig. Leider wird heute mit Strafen und Zusatzzahlungen gedroht, so das am Ende der Bauherr noch größeren Druck macht, weil jeder Euro gespart werden muss. Die Ergebnisse werden dadurch nicht optimaler, weil das Handwerk tut, was machbar ist. Überstunden sind heute im Handwerk keine Seltenheit mehr. Mit dem Thema Work Life Balance können Sie viele Baufirmen fragen, die am Ende sagen werden: „Was ist denn das?“

Was leider auch immer häufiger auftritt, das einzelne Bauteile nicht sofort lieferbar sind bzw. nachgeliefert werden können. Jedoch das nächste Gewerk sollte bereits anfangen und kommt dann auch mit seiner Arbeit nicht weiter, weil z.B. das Anarbeiten oder der Übergang nicht möglich ist. All das kostet Kraft, Zeit und Geld. Was wir auch schon erlebten, im Angebot und Erstberatung wurden Dekore von Materialien auserwählt, die am Ende ziemlich kurzfristig umentschieden werden! Doch da hapert es dann an der sofortigen Lieferkapazität und schwupp ist schon wieder ein nächstes Zeitproblem.

Auch wenn Sie als Bauherr nur Sanieren und umbauen möchten, machen Sie sich im Kalender nötige und wichtige Notizen zu Zeitabläufen, wie viele Tage jedes Gewerk benötigt. Und wenn Sie nur ein Gewerk haben, was aus verschiedenen Gründen heraus 4 Tage mehr Zeit benötigt, planen Sie hier weiter nach hinten mit den anderen Handwerkern. Wir selber sind auch kein Freund davon von einem Projekt zum nächsten zu springen und an einer Stelle enden zu müssen, weil die Vorarbeiten nicht fertig gestellt werden konnten.

Pro und contra aus unserer langjährigen Erfahrung heraus, sollten Sie auch einen Punkt mit kalkulieren, dass z.B. ein von Ihnen beauftragtes Unternehmen wegen Insolvenz, Krankheit oder anderen Schicksalen seine Arbeit nicht beenden kann. Oft haben Gewerke wie Elektro, Heizung und Sanitär gerade für große Projekte Vorlauf von einem halben Jahr.  Somit kommt nicht sofort der nächste Handwerker um die Ecke, jedoch sind Sie vor ein Problem gestellt und der Bauablauf stockt!

Unser größter Wunsch an Sie liebe Leser, dass Sie diesen Fehler im Innenausbau vermeiden können, dass Sie langfristig mit Zeitpuffer planen und bei Ihnen in der Abfolge alles richtig geschieht. Denken Sie bitte immer an ausreichende Trockenheit aller Bauteile: Bodenplatte, Dach, Wände – glauben Sie uns jede Restfeuchtigkeit im Haus bleibt drin und kann auch zum späteren Zeitpunkt noch zu Schäden führen, die nach Jahren sichtbar werden.

+ 5 wichtige Tipps an alle Modernisierer:

Damit Ihnen so etwas nicht passiert und Sie Zeitdruck bei Ihrem nächsten Bauvorhaben vermeiden, lernen Sie hier die optimale Abfolge einzelner Gewerke kennen.

Wenn Sie diese beachten und zeitlich großzügig kalkulieren ggf. mit Pufferzeiten, steht Ihrem erfolgreichen und entspannten Innenausbau nichts mehr im Weg. Wir haben auch private Bauherren schon erlebt, die alle beteiligten Baufirmen vor Ort eingeladen haben, damit jedes Gewerk sein Veto gibt, wenn etwas nicht funktionieren kann!

  • zuerst bitte die Unterputzarbeiten einschließlich Elektro, Heizung und Sanitär beenden
  • im 2. Schritt lassen Sie den Unterboden neu einbringen oder herrichten (Trockenestrich)
  • idealerweise nimmt sich danach der Maler Ihren Räumen an und gestaltet sie ganz nach Ihren Wunschvorstellungen. Auch wenn Sie das „Malern“ selbst übernehmen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, dass Sie aktiv werden
  • Nach Abschluss der Maler- und Tapezierarbeiten inkl. dem Trockenbau komplettiert der Parkett- und Bodenleger durch den Einbau der Fußböden (z.B. Laminat oder Parkett) oder der Fliesenleger (Fliesen/Granit) entsprechend dazu passend zur Bodenfläche Sockelleisten und Übergangsschienen Ihre Räume
  • Nun sollten auch Ihre Zimmertüren eingebaut werden
  • nachdem von baulicher Seite her im Innenausbau alle Gewerke fertig geworden sind, können Sie die Möbel an Ihren gewünschten Platz stellen, sich gemütlich Einrichten und für eine harmonische Dekoration sorgen

Fühlen Sie sich dann heimisch, es ist geschafft! Wir wünschen Ihnen gemeinsam mit der Familie viel Freude und Entspannung in Ihren neuen 4 Wänden! Gerne ist Parkett Kessel auch bereit Ihnen bei Planungen oder Beratungen zu Fußböden, Zimmertüren und Treppe mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Übrigens, wenn das für Sie speziell ein Thema ist, dann lesen Sie unseren Blogbeitrag über: Ökologisch Bauen und Sanieren. 

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